Qualvolles Tierleid in Ferkelfabriken

Krankheit, Tod, Verhaltensstörungen – das Leid in Deutschlands Ferkelfabriken ist groß. Tierzucht und Tierhaltung sind aus dem Ruder gelaufen. Schuld ist der Schrei nach immer billigerem Fleisch...

Das Pfund Hackfleisch für nur 1,79 Euro, 600 g Schweineschnitzel für 2,99 Euro. Das Fleisch das wir essen wird immer billiger. Im Kampf um die Kunden liefert sich der Handel an den Fleischtheken eine regelrechte Preisschlacht.

Preiskampf zu Lasten der Tiere
Neben einem unzureichenden gesetzlichen Rahmen tragen die stets sinkenden Preise für Fleisch die Schuld am traurigen Elend in Deutschlands Ferkelfabriken. Von einer artgerechten Tierhaltung ist man hier weit entfernt. Um dem Preiskampf im Handel stand zu halten, ist die Intensivzucht ausschließlich auf immer mehr Tiere mit immer höherer Leistung ausgerichtet.

 
Gequält, totgeschlagen und weggeworfen
Die ARD-Reportage „Gequält, totgeschlagen und weggeworfen“ zeigte beispielhaft das Leid der Ferkel und Muttersauen. Mittels schmerzhafter Eingriffe, wie die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel und das Schwänzekupieren, werden die Tiere an die industriellen Haltungssysteme angepasst. Die Zucht für die Agrarindustrie konzentriert sich auf immer größere Würfe. Aufgrund der hohen Anzahl sind die neugeborenen Ferkel vielfach schwach und krankheitsanfällig, der wichtige Kontakt zur Mutter fehlt. Für eine intensive Betreuung der Tiere fehlt die Zeit. Saugferkel die nicht überlebensfähig sind werden getötet. Dies ist zwar gesetzlich erlaubt, doch unter Zeitdruck und fehlender Sachkunde werden die Tötungen in vielen Fällen tierschutzwidrig ausgeführt. Wenn die Zitzen einer Sau nicht für den gesamten Wurf ausreichen, kommt es außerdem zur Tötung gesunder aber „überzähliger“ Ferkel. Dieses Vorgehen verstößt jedoch gegen das Tierschutzgesetz.
 
Umdenken und handeln
Für billiges Fleisch werden Schweine und andere Tiere ausgebeutet, wer es kauft, ist mit Schuld an qualvollem Tierleid. Neben dem Umdenken der Verbraucher muss der Gesetzgeber dringend handeln. Die Haltungssysteme in Zucht- und Mastbetrieben müssen den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden, nicht andersherum. Nicht überlebensfähige Tiere müssen mit tierschutzgerechten Methoden von ihrem Leid erlöst werden.

Zurück