Anlässlich der alljährlich in Hamm stattfindenden Terraristika, raten wir dringend vom Kauf von Wildtieren ab. Reptilien, Spinnen, Skorpione, etc., sind sehr anspruchsvoll in ihrer Haltung und gehören nicht in unsere Wohnzimmer. Zum Schutz der Tiere sind schnell verbindliche Regelungen gefordert.
Mitte März hat auch in diesem Jahr in Hamm wieder die Terraristika stattgefunden - eine Tierbörse, auf der exotische Tiere wie Schlangen, Spinnen und Skorpione zu tausenden angeboten werden. Auf Börsen wie dieser sind die Tiere unnötigem Stress durch An- und Abtransporte, zu kleine Verkaufsbehältnisse, Lärm sowie durch häufiges Anfassen und Herumreichen ausgesetzt. Die Händler bieten die Tiere oft zu Schnäppchenpreisen an und klären ihre Kunden kaum über deren Haltung auf. So gelangen viele Tiere in die Hände nicht fachkundiger Privatpersonen, die vielfach die hohen arttypischen Ansprüche an Ernährung, Klima und Unterbringung unterschätzen.
Gesetzliche Regelung gefordert
Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine bundesweite Regelung von Handel und Haltung solcher Wildtiere. „Wildtiere gehören nicht in unsere Wohnzimmer“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Verbandes. „Nicht selten werden die neuen Besitzer der Tiere schnell überdrüssig bzw. scheitern an deren anspruchsvoller Haltung. Durch unsachgemäße Haltung können die Tiere qualvoll verenden“. Viele der "überflüssig gewordenen" Tiere würden auch in der Natur ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben.
Gefahrtiergesetz zum Schutz von Tier und Halter
Hinzu kommt, dass es sich bei vielen Tieren um gefährliche Arten, wie Kaimane, Warane oder Riesenschlangen handelt. Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich aktuell für das geplante Gefahrtiergesetz in Nordrhein-Westfalen ein, mit dem die Haltung von besonders gefährlichen Tieren verboten werden soll. Hoch giftige Puffottern, Kobras oder Klapperschlangen, die auch auf der Terraristika in Hamm zu finden sind, dürften dann in Nordrhein-Westfalen nicht mehr an Bürger verkauft werden. Rechtliche Regelungen zur Haltung gefährlicher Arten gibt es bereits in Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Da diese alle variieren, bedarf es allerdings dringend einer bundesweiten Lösung.