Illegaler Welpenhandel auch mit Katzen

Nicht nur Hundewelpen, auch Kätzchen sind Opfer des illegalen Welpenhandels. So wurden in Bayern Ende 2016 knapp 30 Katzenbabys aus einem ukrainischen Transporter beschlagnahmt. Die Politik muss dringend handeln.
Ende 2016 wurden in Bayern am Grenzübergang Waidhaus 27 Katzenbabys im Alter von acht bis zehn Wochen beschlagnahmt. Die Tiere stammen aus einem ungarischen Transporter, ihr Alter war in den Begleitpapieren gefälscht, die vorgeschriebene Tollwutimpfung kann somit nicht vorliegen.
Kranke Tiere für das Weihnachtsgeschäft
Andreas Bruckner vom Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes hatte die Katzenwelpen in Empfang genommen und ins Tierheim Feucht gebracht. Dabei seien zwei der Boxen im Transporter leer gewesen. Es könne somit davon ausgegangen werden, dass weitere 15 bis 20 Katzenwelpen bereits verkauft worden seien. Bis zu ihrer Vermittlung in Familien werden die Kätzchen nun im Tierheim Feucht versorgt. Bei der Aufnahme war der Ernährungszustand der Tiere grenzwertig, alle hatten einen Wurmbauch. Ein erstes Kätzchen konnte schon bald nicht mehr selbstständig fressen und musste gefüttert werden. Die Tierschützer vermuten, dass die Katzen mit Medikamenten fit gespritzt wurden, da sie zu Beginn noch einen fidelen Eindruck machten und sich im Tierheim auf Wasser und Futter stürzten. Alle Katzen sollten augenscheinlich als Weihnachtspräsente in den Handel gebracht werden.
Keine Tiere aus zweifelhaften Quellen kaufen!
Bruckner warnt generell und ganz besonders vor Weihnachten vor Tierkäufen aus zweifelhaften Quellen: „Gerade zur Weihnachtszeit können wir nur immer wieder appellieren, keine Tiere – weder Hunde- noch Katzenwelpen oder andere Tierarten – aus dubiosen Quellen zu kaufen“. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes übt zudem Kritik an der Politik: „Die Versorgung der geschwächten und kranken Tiere aus illegalem Handel stellt unsere Tierheime immer wieder vor große Herausforderungen und verursacht enorme Kosten, auf denen sie häufig sitzen bleiben“. Es zeigt sich erneut, wie wichtig ein runder Tisch zum illegalen Handel – gerade in Bayern – wäre. Die CSU hat einen entsprechenden Antrag gerade niedergeschmettert, sie verschließt die Augen vor einem aktuellen Problem. Das ist ein Armutszeugnis für die Landesregierung.“