Festschmaus ja, Tierleid nein

In vielen Familien kommt an St. Martin oder zu Weihnachten der traditionelle Gänsebraten auf den Tisch. Was Verbraucher oft nicht wissen: Viele Gänse werden unter katastrophalen Bedingungen gehalten. Auch Nebenprodukte wie z.B. Daunen gehen mit Tierqual einher.
Stopfleber und Daunen
Um neben dem Fleisch Stopfleber zu gewinnen, werden Gänse z.B. in Ungarn dreimal täglich, zumeist maschinell, gestopft. Dabei wird den Tieren eine riesige Menge Futterbrei über einen Schlauch direkt in den Magen gepumpt. Diese grausame Prozedur hat eine abnormale Erweiterung des Magens und der Speiseröhre zur Folge. Daneben kann die Zwangsfütterung bei den Tieren zu schmerzhaften Verletzungen an Schnabel und Speiseröhre führen.
Ein weiteres Nebenprodukt der Gänsemast können Daunen sein. Beim sogenannten „Lebendrupf“, der entweder maschinell oder per Hand erfolgt, werden den Tieren bei lebendigem Leib die Federn ausgerupft. Unterschieden wird dabei zwischen „Rupfen“ und „Raufen“. Das „Rupfen“, welches in Deutschland verboten ist, bezeichnet das Herausreißen von fest in der Haut verankerten Federn und Daunen. Beim „Raufen“ handelt es sich um das Entnehmen loser Federn während der Mauser. Diese Prozedur ist hierzulande zwar erlaubt, dennoch gibt es keine Garantie, dass alle Tiere genau zum richtigen Zeitpunkt - also dann, wenn die Federn wirklich locker sitzen - gerauft werden. Jede Art des Lebendrupfes ist für die Tiere mit starken Belastungen und oftmals schmerzhaften Verletzungen verbunden. Die qualvolle Stopfleberproduktion ist in Deutschland verboten, der Import von Stopfleber und Fleisch sowie Federn der derart gequälten Tiere ist jedoch erlaubt.
Tipps für den tierfreundlichen Einkauf
Um von den schlimmen Zuständen in der intensiven Gänsemast abzulenken, werden Gänse im Handel mit zum Teil irreführenden Bezeichnungen, wie „vom Bauernhof" oder „Landkorngans“ angeboten. Begriffe wie diese gaukeln dem Verbraucher jedoch lediglich eine Bauernhofidylle vor.