Angorakaninchen leiden lebenslang

JesseNarens

Bei Kälte hält uns Kleidung aus Angorawolle schön warm. Doch die Tiere, die diese Wolle liefern, leiden ihr kurzes Leben lang entsetzlich unter qualvoller Haltung und Schur.

Nur wenige Verbraucher wissen, dass Kaninchen deren Wolle für die Angoraproduktion verwendet wird, heute zu Dutzenden oder Hunderten in industriellen Anlagen gehalten werden. In engen Drahtkäfigen ohne Einstreu vegetieren die von Natur aus bewegungsfreudigen Tiere dahin. Damit sie sich nicht gegenseitig das Fell abfressen, werden sie in „Einzelhaft“ gehalten. Ein Aufrichten oder Ausstrecken des Körpers ist in der engen Behausung nicht möglich.

Die grausame Wahrheit hinter der Wolle
Ab einem Alter von sechs bis acht Wochen werden die Kaninchen geschoren oder ihnen wird bei vollem Bewusstsein das Fell ausgerupft. Vier bis fünf Mal im Jahr müssen die Tiere diese qualvolle Prozedur durchleiden. Der Stress während der Fellentnahme führt vermehrt zu Todesfällen. Auch Krankheiten treten auf, denn ohne Fell fehlt den Tieren der nötige Wärmeschutz. Als Folge der tierquälerischen Haltung sterben die meisten Kaninchen im Alter von vier Jahren. Bei Angorakaninchen handelt es sich generell um Qualzuchten, denn die Tiere können ihr extrem lang gezüchtetes Fell selbst nicht pflegen. Nur eine sterile, nicht artgerechte Haltung schützt vor Verkleben oder Verfilzen der Haare.
 
Tierqual aus Übersee
95 Prozent* der gewonnen Angorawolle stammt heute aus China, einem Land, in dem es weder Gesetze zum Umgang mit den Tieren gibt, noch die Tierquälerei strafbar ist. Auch wenn Pullover oder andere Endprodukte anderswo hergestellt werden – die Wahrscheinlichkeit, dass die darin enthaltende Angorawolle von Tieren aus China stammt, ist groß.
 
Das können Sie tun
Achten Sie beim Kauf von Kleidung und Accessoires darauf, dass keine Angorawolle verwendet wurde. Äußern Sie Ihre Meinung zu Angorawollprodukten gegenüber Herstellern und Verkäufern. Einige Händler haben Produkte mit Angorawolle bereits aus ihrem Sortiment genommen.Wenn viele weitere sich anschließen, wäre dies ein wichtiger Erfolg für die Tiere.

*Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.

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