Ein ganz normaler, verrückter Tag
Am Morgen kamen alle Mitarbeiter, wie geplant zum Dienst. Eine Kollegin klagte allerdings schon über starke Kopfschmerzen. Jeder übernahm seinen Arbeitsbereich und bis zur Pause war die Tierversorgung im Wesentlichen abgeschlossen.
Wir sahen dem Nachmittag entspannt entgegen und hatten unter uns schon Sonderarbeiten aufgeteilt. Allerdings verschlimmerten sich die Kopfschmerzen bei der Mitarbeiterin, so dass sie noch vor der Pause nach Hause fuhr. Also mussten zwei Personen die Öffnungszeiten bewältigen. In aller Regel kein Problem, wenn die Tierinteressenten Geduld und Verständnis haben.
Aber es ist einfach unglaublich, was an diesem Nachmittag los war: schon vor der Öffnungszeit warteten Menschen vor dem Tor. Und ab da kamen wir nicht mehr zum Luftholen - Ein potentieller Gassi-Geher erkundigte sich nach den Abläufen. Ein Einsatz des Veterinäramtes „bescherte“ uns zwei große Hunde. Also mussten Hunde umgesetzt werden, damit ein geeigneter Zwinger für die beiden Tiere zur Verfügung stand. Dann bekamen wir noch einen Abgabehund, drei Abgabekaninchen, 2 gefundene Katzen und zwei Abgabekatzen.
Wir bekamen Sachspenden, ein Schülerpraktikant fragte nach einer freien Stelle und den anfallenden Arbeiten, zwei bekannte Hundeinteressenten gingen mit „ihren“ Hunden spazieren, zwei neue Hundeinteressenten gingen mit ihrem jeweils ausgesuchten Hund vors Tor bzw. auf das „Kennenlern-Gelände“. Ein Kaninchen und zwei Katzen konnten vermittelt werden, drei weitere, intensive Vermittlungsgespräche zu Katzen wurden geführt. Mit dem Ergebnis einer Katzenreservierung. Für die beiden anderen war das richtige Tier nicht bei uns.
Und mindesten 20 (sehr kurz gefasste) Telefonate wurden geführt, manche wurden mit dem Angebot eines Rückrufs unsererseits nach den Öffnungszeiten beendet. Glücklicherweise blieb die Atmosphäre entspannt, auch wenn einige Besucher zwischendurch das Gefühl hatten, man habe sie irgendwo vergessen. Leider konnten wir nicht alle Leute persönlich ansprechen. Sicher sind einige potentielle Tierbesitzer unverrichteter Dinge wieder gegangen und wir hoffen, dass sie an einem anderen Tag noch einmal wiederkommen.
Um 18:45 Uhr verließen die letzten Besucher – zufrieden, weil sie die richtige Katze gefunden hatten – das Tierheim. Erst dann konnten die Abschlussarbeiten erledigt werden. Dann waren die Mitarbeiter erledigt und verließen eine Stunde später das Tierheim. Die administrativen Arbeiten wurden auf den nächsten Tag verschoben.